Porträtfotos von Mitarbeitenden gehören zu den am stärksten unterschätzten Erfolgsfaktoren im Employer Branding von Unternehmen. Sowohl in der Außenwirkung als auch in der Wirkung innen bewirken exzellente Portraits sehr viel.
Provokant formuliert, könnte man bei manchen Unternehmenswebsites im Netz meinen, dass da vielleicht jemand ruft: "Hilfe! Ich will hier raus."
Damit kann alles zerstört werden, was mühsam im Employer Branding aufgebaut wurde. Schade, denn das lässt sich relativ einfach verhindern!
Warum sind Porträts für Employer Branding und Recruiting bedeutsam?
In den letzten Jahren sind die Herausforderungen von Personalverantwortlichen gewachsen. Trotz Knappheit von Arbeitskräften sollen sie für neue Mitarbeitende sorgen und erfolgreich Maßnahmen umsetzen, damit sich Mitarbeiter emotional mit dem Unternehmen verbunden fühlen.
Warum sollten sich Personaler nun ausgerechnet auch noch für qualitative Mitarbeiterportraits einsetzen?
Die Antwort ist simpel. Qualitative, emotionale und ästhetische Fotos können entscheidend dazu beitragen, ein positives und kompetentes Bild vom Unternehmen nach außen zu tragen. Und gleichzeitig können sie maßgeblich dazu beitragen, dass sich die Mitarbeitenden bildlich mit dem Unternehmen verbunden fühlen und sich als ein wertvoller Teil im Unternehmen zeigen.
Über dieses Thema habe ich mich mit dem Business-Fotografen Andreas Herz ausgetauscht.
Schon seit vielen Jahren fokussiert sich der Berliner auf die Porträtfotografie für Unternehmen. Er hat zahlreiche Unternehmen durch ein aussagekräftiges Portfolio aus der Masse hervorstechen lassen und weiß daher, worauf es bei hochwertigen Mitarbeiterporträts ankommt.
Andreas, stell dich doch bitte kurz vor. Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Von Kindesbeinen an war ich von Kameras fasziniert. Schon früh entdeckte ich die Magie, Momente mit einer Kamera festhalten zu können - eine Fähigkeit, die mich bis heute in den Bann zieht.
Die Möglichkeit, durch Fotografie Emotionen einzufangen und Menschen durch meine Bilder glücklich zu machen, ist für mich eine unendliche Quelle der Inspiration.
Mit der Zeit wuchs meine Leidenschaft für die Fotografie weiter. Jeder Schritt auf meinem Weg war von Entdeckungen, Herausforderungen und unvergesslichen Erlebnissen geprägt. Mit jeder Aufnahme entwickelte sich nicht nur mein handwerkliches Können, sondern auch meine kreative Vision.
Nach vielen großartigen Jahren und steigenden Ambitionen spürte ich schließlich den Drang, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Es war ein kühner Schritt, mein bis dahin liebstes Hobby als Selbstständiger zum Beruf zu machen, aber ich fühlte, dass es der richtige Weg für mich war. Heute blicke ich mit Dankbarkeit auf meinen Werdegang zurück und fühle mich privilegiert, meine Leidenschaft für die Fotografie jeden Tag in meiner Arbeit ausleben zu können.
Was sollten Unternehmen bei der Erstellung von Mitarbeiterporträts beachten?
Da sollten Unternehmen vor allem einige wichtige Aspekte beachten, um sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeiter als auch die Unternehmensziele zu berücksichtigen.
Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Porträts authentisch sind und die Persönlichkeit jedes Mitarbeiters einfangen. Dies schafft eine Verbindung zwischen dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern, was die Glaubwürdigkeit fördert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einhaltung des Corporate Designs und der Unternehmenskultur. Die Mitarbeiterporträts sollten die Werte und die Identität des Unternehmens widerspiegeln, um ein konsistentes Markenbild zu schaffen. Indem Unternehmen ihre Mitarbeiter in einem professionellen und positiven Licht präsentieren, können sie Vertrauen bei Kunden und potenziellen Bewerbern aufbauen.
Da sind wir auch schon beim wichtigsten Punkt angelangt: Die Rekrutierung neuer Talente. Potenzielle Bewerber möchten oft wissen, wer die Gesichter hinter dem Unternehmen sind. Und Mitarbeiterporträts können dabei helfen, einen ersten Eindruck zu vermitteln und das Interesse potenzieller Bewerber zu wecken.
In den meisten Fällen suchen Bewerber nach Unternehmen, die eine wertschätzende Arbeitsumgebung bieten. Mitarbeiterporträts können dazu beitragen dieses Bild zu vermitteln, indem sie die Mitarbeiter als zufriedene Bestandteile eines sympathischen Teams darstellen.
Was sollten Unternehmen aus deiner Sicht tun, wenn die Mitarbeiter bundesweit über verschiedene Standorte verteilt arbeiten?
Für Unternehmen mit Mitarbeitern an verschiedenen Standorten ist es entscheidend, dass ihre Mitarbeiterporträts eine konsistente und professionelle Ästhetik aufweisen.
Als Fotograf für solche Unternehmen ist es meine oberste Priorität, sicherzustellen, dass die Porträts eine einheitliche Handschrift haben und wie aus einem Guss wirken.
Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich spezielle Prozesse entwickelt, die sicherstellen, dass jeder Aspekt des Fotoshootings - von der Planung bis zur Bearbeitung - aufeinander abgestimmt ist. Durch die Nutzung einheitlicher Technik, einer durchdachten Lichtführung und der Auswahl geeigneter Hintergründe schaffe ich eine visuelle Kohärenz, die die Porträts zusammenhält.
Darüber hinaus berücksichtige ich auch, dass Kleidung und Styling der Mitarbeiter dem gewünschten Unternehmensimage entsprechen.
Ist es erlaubt auf Mitarbeiterporträts zu lächeln?
Selbstsicherheit, Zufriedenheit und ein positives Unternehmensklima sind wichtige Elemente, die ein Unternehmen durch seine Fotos vermitteln möchte.
Daher bin ich der festen Überzeugung, dass es durchaus erlaubt und sogar wünschenswert ist, auf Mitarbeiterporträts zu lächeln.
Ein freundliches Lächeln auf einem Mitarbeiterporträt kann eine Atmosphäre von Offenheit und Zusammengehörigkeit schaffen. Es vermittelt nicht nur ein positives Bild des einzelnen Mitarbeiters, sondern auch des gesamten Unternehmens. Ein solches Porträt zeigt, dass die Mitarbeiter sich wohl fühlen, selbstbewusst sind und Freude an ihrer Arbeit haben.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ein Unternehmen, das durch seine Mitarbeiterporträts Freude und Positivität ausstrahlt, sich zwangsläufig als attraktiver Arbeitgeber positionieren und das Interesse potenzieller Bewerber wecken wird.
Andreas, herzlichen Dank für deinen Input!
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